Rodung Stammheimer Ufer

Rodungs-Arbeiten in Steillagen

Vorgeschichte

Auf dem Damm des Stammheimer Ufers hatte sich im Laufe der Jahre sukzessive ein junger Wald entwickelt. Was aus Sicht des Naturschutzes erfreulich ist, ist aus Sicht des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau eine Katastrophe:
Durch den Aufwuchs war der Damm nicht mehr verkehrssicher. Die Bäume haben die Befestigung gehoben und an einigen Stellen ist der Damm bereits gefährlich unterspült. Nach gründlicher Abwägung der Belange musste der Gewährleistung der Sicherheit Vorrang eingeräumt werden.
Für die notwendigen Reparaturarbeiten muss der Wald gerodet werden. Dies soll in drei aufeinander folgenden Jahren/Bauabschnitten erfolgen.

Bedingungen

Doch die Durchführung ist mit vielen Schwierigkeiten behaftet: der Damm ist so steil, dass sich die Arbeiter und Arbeiterinnen zu den Bäumen abseilen müssen. Durch die Humusauflage auf der Pflasterböschung ist eine hohe Rutschgefahr. Natürlich darf kein Schnitttgut in den Rhein fallen und abtreiben – der Rhein ist eine Bundeswasserstraße 1. Ordnung. Daher müssen die Bäume zur Dammkrone (Radweg) gerückt werden. Die ist aber mit einer Breite von 2 m extrem schmal und mit einer Traglast von maximal 7,5 t nur mit kleineren Maschinen befahrbar. Zusätzlich wird die Dammkrone als Radweg stark frequentiert. . Der fachgerechte Umgang mit Gefahrenstoffen ist eine Selbstverständlichkeit. Die Gewährleistung dieser Standards haben wir uns durch die Zertifizierung KUQS bestätigen lassen.

Die notwendige Absperrung des Gefahrenraums für eine begrenzte Ausführungszeit hat eine Fachfirma im Auftrag der Stadt Köln übernommen.

Für diese Baustelle muss ein eigenes Sicherheits- und Durchführungskonzept erstellt werden. Die BG hat das Konzept geprüft und dem zugestimmt. Eine sicherheitstechnische Unterweisung des Personals vor Ort wurde ebenfalls durch die BG vorgenommen.

Die Sicherheit für das Personal bei den Arbeiten wird durch ein Konzept gewährleistet, dass alle in Betracht kommenden Unfallverhütungsvorschriften einbezieht. Das sind die UVV Forsten, die UVV Gartenbau, die UVV Seilklettertechnik,

Das Durchführungskonzept

Bei einzelnen, auf der Dammkrone stehende Bäumen werden die Kronen durch SKT-B-Fachkräfte abgetragen. Über die Strecke verteilt bilden sie zentrale Vorlieferpunkte. Über eine Umlenkrolle, die vier bis fünf Meter am verbliebenen Torso angebracht wird, werden mit einer Forstseilwinde die Bäume hangaufwärts gezogen und vor dem Zaun zwischengelagert. So konnte der Schlepper auf dem schmalen Weg quer zum Hang aufgestellt werden, ohne gekippt zu werden. Mit einem Forstkran werden die Bäume über den Zaun gehoben, das Astwerk wird dort gehäckselt. Das Häckselgut wird mit einem Schlepper mit Frontlader zusammengeschoben und wöchentlich in Container verladen.

Raupenmulcher können für die Beseitigung der Schlinger und Ranker nicht eingesetzt werden: die Humusauflage auf der Pflasterböschung ist nicht tragfähig und neben den einzelnen hochgedrückten Pflastersteinen ist eine unglaubliche Menge von alten Fahrrädern bis zu Einkaufswagen und sonstigem Müll versteckt eingewachsen. Das hat uns traurig gemacht.
Daher muss der Damm von Hand gemulcht werden. Das geht erstaunlich gut, ist aber sehr anstrengend, da die Ausführenden nur angeseilt hangabwärts arbeiten dürfen, um Ihr Seil nicht durchtrennen zu können.

Darüber hinaus muss die körperliche Belastbarkeit der Einzelpersonen unbedingt berücksichtigt werden. Alle 45 Minuten werden den Ausführenden 15 Minuten Erhol- und Verteilzeit zugesprochen. Einzelurlaubstage bei allgemeiner Erschöpfung werden eingeräumt – denn alle werden bei so einer Baustelle an Ihre Grenzen kommen.

Es hat alles sehr gut funktioniert! Nach Wochen harter Arbeit war die Topmannschaft aber froh, endlich einen Abschluss gefunden zu haben.
Danke Euch allen!
Und hier nun die Bilder

Gruß Jan,

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